Machtkampf in der Ukraine zum dritten Mal in Folge Topnachrichtenthema im Fernsehen

Der anhaltende Machtkampf in der Ukraine war im Februar zum dritten Mal in Folge das Topthema in den Fernsehnachrichten. Insgesamt 175 Minuten – und damit noch ausführlicher als im Januar - berichteten die Hauptnachrichtensendungen von ARD, ZDF, RTL und Sat.1 über dieses Thema. Ebenfalls große Beachtung erzielten die Sportberichte von den Olympischen Winterspielen in Sotschi (148 Minuten) und die Edathy-Affäre (123 Minuten). Mit deutlichem Abstand folgten die weiteren Themen unter den Top-10: Berichte aus dem Umfeld der Olympischen Winterspiele, das Schweizer Zuwanderungsvotum, der Korruptionsprozess gegen Christian Wulff, der Manipulationsskandal beim ADAC, der Bürgerkrieg in Syrien, der Verkauf von WhatsApp an Facebook/10 Jahre Facebook sowie die Parteien vor der Europawahl.

Unterschiede zwischen den Nachrichtensendungen gab es unter anderem beim Thema Ukraine, das bei ARD und ZDF Platz 1 erreichte, bei „RTL aktuell“ und den „Sat.1 Nachrichten“ Rang 2. Bei der „Tagesschau“ zählten zudem der Regierungswechsel in Italien und die Münchener Sicherheitskonferenz zu den Top-10-Themen. Für „RTL aktuell“ und die „Sat.1-Nachrichten“ war dagegen der Frühling im Februar ein Spitzenthema, für Sat.1 zudem die Diskussion um Steuerhinterziehungen. Die Parteien vor der Europawahl und bei Sat.1 auch der Bürgerkrieg in Syrien spielten in den Nachrichten der privaten Sender kaum eine Rolle.

Die Nachrichtenmagazine „Tagesthemen“ und „heute-journal“ berichteten ausführlich über die Berlinale, die deutsch-israelischen Regierungsgespräche sowie die Auslandseinsätze und Reformen bei der Bundeswehr, die sich nur in diesen etwas umfangreicheren Nachrichtensendungen unter den Top-10-Themen fanden.

SPD im Februar deutlich präsenter als CDU

Erstmals seit September 2013 war die SPD im Februar wieder die Partei, deren Politiker in den Fernsehnachrichten am präsentesten waren. Deutlich vor der CDU (306 Auftritte) verzeichneten die Akteure der SPD insgesamt 475 Auftritte. Mit einigem Abstand folgten die Parteipolitiker der CSU (142), von Bündnis 90/Die Grünen (96) und der Linken (66). Deutlich weniger präsent war im Februar dagegen die FDP (11).

Die starke Präsenz von SPD-Politikern speist sich aus den Auftritten vieler verschiedener Akteure vor dem Ereignishintergrund der Affäre um Sebastian Edathy. Unter den Top-20-Politikern, die im Februar in den Fernsehnachrichten präsent waren, fanden sich neun SPD-Politiker gegenüber fünf Akteuren von der CDU und jeweils zwei bzw. einem von CSU, Bündnis 90/Die Grünen, Linken und dem parteilosen Bundespräsidenten. Angela Merkel war auch im Februar die Politikerin mit den meisten Auftritten (120). An zweiter Stelle folgte Sebastian Edathy, über den in 98 Auftritten berichtet wurde, der jedoch mit keinem O-Ton selbst zu Wort kam. Es folgten Frank-Walter Steinmeier (88 Auftritte), Sigmar Gabriel (70) vor weiteren Betroffenen der sogenannten „Edathy-Affäre“: Hans-Peter Friedrich (69) und Thomas Oppermann (58).

Olympische Spiele führen zu hohen Sportanteilen in den Fernsehnachrichten

Im Februar führte die Berichterstattung von den Olympischen Winterspielen in Sotschi zu höheren Sportanteilen in den Fernsehnachrichten. Der Anteil der Wirtschaftsberichte, der im Januar hoch gewesen war, ging dagegen wieder zurück. Die „Tagesschau“ war auch im Februar die Nachrichtensendung mit der ausführlichsten Politikberichterstattung. Mit 53 Prozent (entspricht 9 Minuten pro Ausgabe) lag der Politikanteil der „Tagesschau“ ereignisbedingt unter dem Januarwert. Die „heute“-Sendung kam auf 39 Prozent (6 Minuten), „RTL aktuell“ auf 24 Prozent (5 Minuten), „Sat.1 Nachrichten“ auf 27 Prozent (4 Minuten), die „Tagesthemen“ auf 52 Prozent (13 Minuten) und das „heute-journal“ auf 50 Prozent (13 Minuten).