Landtagswahl in Niedersachen und Militärintervention in Mali wichtigste Nachrichtenthemen im Januar

Die Landtagswahl in Niedersachsen und die französische Militärintervention in Mali führten im Januar die Liste der Top-Nachrichtenthemen an. Der InfoMonitor des Instituts IFEM, Köln ermittelte, dass insgesamt 95 Sendeminuten in „Tagesschau“, „heute“, „RTL aktuell“ und „Sat.1 Nachrichten“ auf Berichte zur Landtagswahl und weitere 83 Minuten auf die Ereignisse in Mali entfielen. Es folgten das Flughafendebakel in Berlin (50 Min.), der Machtkampf in Ägypten (40 Min.) sowie die Führungsdiskussion in der FDP (35 Min.). Ebenfalls unter den Top-10-Themen vertreten waren der SPD-Spitzenkandidat Peer Steinbrück, das Geiseldrama auf einem algerischen Gasfeld, die Euro- und Griechenland-Schuldenkrise, der Wintereinbruch in Deutschland sowie die Unwetter in Australien mit Buschbränden und Überschwemmungen.

Der Bürgerkrieg in Syrien war nur in den Nachrichten von ARD und ZDF ein Topthema. Ebenso berichteten die „Tagesschau“ und „heute“ ausführlicher über die Euro-Schuldenkrise. In den Nachrichtensendungen von RTL und Sat.1 fanden dagegen die Themen Buschbrände und Überschwemmungen in Australien, der Wintereinbruch in Deutschland sowie die Sexismusvorwürfe gegen Rainer Brüderle deutlich mehr Raum.

Die Nachrichtenmagazine „Tagesthemen“ und „heute-journal“ berichteten erheblich umfangreicher als die Hauptnachrichten über die Rede des britischen Premiers zur Europapolitik. Auch über den Stopp der Aufarbeitung der Missbrauchsvorwürfe in der katholischen Kirche wurde von den Nachrichtenmagazinen am umfangreichsten berichtet.

Wieder mehr Auftritte von Politikern im Januar

Die CDU war auch im Januar die Partei mit den meisten Auftritten in den Fernsehnachrichten. Mit 333 Auftritten erzielte sie dabei eine etwas höhere Präsenz als im Dezember. Die SPD war dagegen mit 318 Auftritten in etwa doppelt so häufig vertreten wie im Vormonat. Die FDP (307 Auftritte) brachte es gar auf ein Vierfaches ihrer Dezemberpräsenz. Deutlich häufiger wurde auch über Grünen- (100), CSU- (88) und Linken-Politiker (44) berichtet. Rückläufig waren dagegen die Auftritte der NPD (2) sowie von Bundespräsident Gauck (Sonstige: 14). Die Piraten, die im Dezember nicht vertreten waren, brachten es auf 9 Auftritte.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hielt mit 123 Auftritten auch im Januar ihre Position als präsenteste deutsche Politikerin in den Fernsehnachrichten. Es folgten der FDP-Parteivorsitzende Philipp Rösler (76 Auftritte) sowie Peer Steinbrück (75).

Politikanteile wieder auf hohem Niveau

Der Anteil politischer Themen in den Fernsehnachrichten stieg begünstigt durch die Landtagswahl in Niedersachsen im Januar wieder an. Nach sicherlich auch weihnachtsbedingten Rückgängen im Dezember, pendelten sich die Politikanteile in etwa wieder auf dem Niveau der Novemberwerte ein. Den Themen, die im Dezember stark vertreten waren, z.B. Gesellschaft/Justiz bei ARD und ZDF oder Human Interest/Buntes bei RTL und Sat.1, wurde dagegen wieder weniger Sendezeit eingeräumt.

Im Einzelnen betrug der Anteil politischer Themen bei der „Tagesschau“ 57 Prozent (entspricht 9 Min. pro Sendung), bei „heute“ 41 Prozent (8 Min.), bei „RTL aktuell“ 24 Prozent (5 Min.) und bei den „Sat.1 Nachrichten“ 32 Prozent (4 Min.). Die Nachrichtenmagazine widmeten in etwa die Hälfte ihrer Sendezeit politischen Themen. Die „Tagesthemen“ kamen auf 50 Prozent (13 Min.), das „heute-journal“ auf 51 Prozent (14 Minuten).