ARD 3
Regionalität und Alltagsorientierung

Die Programmanalyse der acht Dritten Programme der ARD zeigt, wie sich die Landessender unter Beibehaltung ihrer Strukturprofile zunehmend an den Informationsbedürfnissen der eigenen Region orientieren und dabei den alltagsnahen Service stärken.

ARD 3 - Regionalität und Alltagsorientierung.
Programmanalyse der Dritten Programme 1997 bis 1999.
Media Perspektiven 12/2000, S. 534-549.

Die Dritten Programme der ARD - dazu gehören SFB/B1, Bayerisches Fernsehen, hessen fernsehen, MDR, N3, ORB, SWR und WDR - behaupten sich nach wie vor gut im Wettbewerb um das Fernsehpublikum. Dabei liegt eine ihrer Stärken in der von den Zuschauern geschätzten Kompetenz, über die Ereignisse und die Menschen aus den unterschiedlichen Regionen Deutschlands zu berichten. Verstanden sich die Dritten Programme früher stärker als Vermittler von Bildungsangeboten und Schulfernsehen, haben sie sich inzwischen mehr zu Alltagsbegleitern der Menschen ihres Sendegebiets entwickelt. Mit dem Wachstum der Programme ist auch deren Vielfalt größer geworden. Sie spiegelt sich in einem breiten Spektrum an Sendungsformen wider und umfasst neben den dominierenden Informationsangeboten ebenso fiktionale und nonfiktionale Unterhaltungsangebote. Indem die Dritten Programme dem Regionalen in allen Sparten von der Information über die Unterhaltung bis hin zum Sport ein Forum der Kommunikation verschaffen, erfüllen sie eine Funktion, die in den großen nationalen Programmen, insbesondere denen der Privatsender, nur geringe Beachtung findet. Mit ihrer Programmmischung und ihrer Realitätsnähe sind die Dritten Programme nicht unbegründet für ein Publikum attraktiv, das weit über die jüngeren Zielgruppen der Werbewirtschaft hinausreicht.