Rücktritt des Papstes und Pferdefleischskandal waren die Top-Nachrichtenthemen im Februar
Der Rücktritt des Papstes und der Skandal um beigemischtes Pferdefleisch führten im Februar die Liste der wichtigsten Nachrichtenthemen an. Der InfoMonitor des Instituts IFEM, Köln, ermittelte, dass sich insgesamt 96 Sendeminuten in „Tagesschau“, „heute“, „RTL aktuell“ und „Sat.1 Nachrichten“ mit dem Papstrücktritt und weitere 77 Minuten mit dem Pferdefleischskandal beschäftigten. Es folgten die Parlamentswahl in Italien sowie die dazu gemachten Äußerungen von Peer Steinbrück (53 Min.), der Mordverdacht gegen den südafrikanischen Sportler Oskar Pistorius (45 Min.) sowie der Rücktritt der Bundesbildungsministerin Annette Schavan (43 Min.). Ebenfalls unter den Top-10-Themen vertreten waren der Haushaltsstreit in der EU, Karneval, der Bürgerkrieg in Mali, der Syrienkonflikt sowie der Meteoritenabsturz in Russland.
Der erste Rücktritt eines Papstes seit dem Jahr 1294 erreichte in allen Nachrichtensendungen die Spitzenposition als Top-Thema. Die „Tagesschau“ und „heute“ berichteten darüber hinaus ausführlicher als die privaten Sender über die Massenproteste nach dem Mord an einem Oppositionsführer in Tunesien und den Syrienkonflikt. In den Nachrichtensendungen von RTL und Sat.1 fanden dagegen die Themen Mordverdacht gegen Oskar Pistorius und der Meteoritenabsturz in Russland deutlich mehr Raum.
Die Nachrichtenmagazine „Tagesthemen“ und „heute-journal“ berichteten umfangreicher als die Hauptnachrichten über den Bürgerkrieg in Mali und die Massenproteste in Tunesien. Deutlich weniger Sendezeit wurde dagegen auf die Themen Karneval und Oskar Pistorius verwendet.
Weniger Politikerauftritte von SPD und FDP im Februar
Die CDU war im Februar mit deutlichem Abstand die Partei mit den meisten Auftritten in den Fernsehnachrichten. Mit 371 Auftritten war sie sogar noch etwas stärker vertreten als im Januar. SPD und FDP waren dagegen deutlich weniger präsent und brachten es mit 155 Auftritten (SPD) bzw. 111 (FDP) nicht einmal auf die Hälfte ihrer Januarpräsenz. Etwas stärker waren die CSU (105 Auftritte) und Sonstige (41), vor allem Bundespräsident Gauck (36), vertreten. B90/Die Grünen (109), Linke (52) und NPD (1) erreichten in etwa die Präsenzwerte des Vormonats. Die Piraten, die im Januar noch neun Auftritte hatten, wurden dagegen im Februar nicht in den Nachrichten genannt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel war auch im Februar mit 119 Auftritten die präsenteste deutsche Politikerin in den Fernsehnachrichten. Es folgten ereignisbedingt Annette Schavan (49) und Peer Steinbrück (38). Neu in der Liste der 20 präsentesten Politiker waren die neue Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (20) sowie der Umwelt- und Verbraucherschutzminister von NRW Johannes Remmel (13).
Politikanteile geben zugunsten von Wissenschaft und Kriminalität nach
Der Anteil politischer Themen in den Fernsehnachrichten gab im Februar etwas nach. Bedingt durch die hohe Aktualität des Pferdefleischskandals und des Rücktritts des Papstes sowie der Bundesbildungsministerin wurde den Themenbereichen Kriminalität und Wissenschaft/Kultur dagegen mehr Sendezeit eingeräumt. Vor allem die Nachrichtenmagazine berichteten deutlich ausführlicher über diese Themen.
Im Einzelnen betrug der Anteil politischer Themen bei der „Tagesschau“ 51 Prozent (entspricht 8 Min. pro Sendung), bei „heute“ 31 Prozent (6 Min.), bei „RTL aktuell“ 15 Prozent (3 Min.) und bei den „Sat.1 Nachrichten“ 22 Prozent (3 Min.). Die Nachrichtenmagazine widmeten mehr als ein Drittel ihrer Sendezeit politischen Themen. Die „Tagesthemen“ kamen auf 35 Prozent (9 Min.), das „heute-journal“ auf 39 Prozent (10 Minuten).
