Mordserie rechtsextremer Terroristen im November an der Spitze der Top-Nachrichten

Die rechtsextremen Terroristen zugeschriebene Mordserie stand im November an der Spitze der Topthemenliste in den Fernsehnachrichten. Die Hauptnachrichten-sendungen von ARD, ZDF, RTL und Sat.1 berichteten zusammen über dreieinhalb Stunden (216 Minuten) über dieses Thema. Auf den Plätzen 2 bis 4 folgen erneut verschiedene Aspekte der europaweiten Finanzkrise (Schuldenkrise in Griechenland, Euro-Schuldenkrise, Finanzkrise in Italien/Rücktritt von Ministerpräsident Berlusconi; zusammen 253 Minuten). Proteste in Ägypten (43 Minuten) und gegen einen Atommüll-Transport nach Gorleben (43 Minuten) belegen die Plätze 5 und 6. Weitere Topthemen des Monats November waren: der CDU-Bundesparteitag und die Diskussion um Mindestlöhne, die Volksabstimmung über Stuttgart 21, die Krise in Syrien sowie der Koalitionsgipfel mit der Debatte um Steuerpläne.

Auffällige Unterschiede gibt es erneut bei der Themengewichtung in den öffentlich-rechtlichen und privaten Nachrichtensendungen. So rangierte die Krise in Syrien in der „Tagesschau“ und „heute“ auf den Plätzen 5 bzw. 9, bei RTL und Sat.1 war es kein Topthema. Bei „RTL aktuell“ und den „Sat.1 Nachrichten“ belegten die neue Diskussion um Ex-Minister zu Guttenberg und der Suizidversuch eines Bundesligaschiedsrichters Plätze unter den ersten Zehn, bei ARD und ZDF dagegen nicht.

Unter den Themen, die in den Nachrichtenmagazinen „Tagesthemen“ und „heute-journal“ deutlich stärkere Aufmerksamkeit als in den Hauptnachrichten fanden, waren die Proteste in Ägypten, der Konflikt um das iranische Atomprogramm und die Debatte um ein Verbot der NPD.

Kleine Parteien mit mehr Auftritten als im Vormonat

CSU (154 Auftritte), FDP (144 Auftritte), die Grünen (99 Auftritte) und die Linke (55 Auftritte) waren im November häufiger mit ihren Politikern in den Fernsehnachrichten vertreten als im Vormonat. CDU und SPD dagegen waren seltener präsent. Dennoch führt die CDU die Liste weiterhin mit 391 Auftritten deutlich an.

In der Rangliste der 20 am häufigsten in den Nachrichten präsenten deutschen Politiker erreichte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich im November erstmals Platz 2 mit 65 Auftritten. Hintergrund ist das Topthema rechtsextremer Terrorismus. Nach längerer Zeit taucht auch wieder Karl-Theodor zu Guttenberg in dieser Liste auf, die – wie in den vergangenen Monaten – von Bundeskanzlerin Angela Merkel (141 Auftritte) angeführt wird.

Stabile Politikanteile in den Nachrichten

Nur geringe Verschiebungen waren im November bei den Politikanteilen in den Fernsehnachrichten zu konstatieren. Für die „Tagesschau“ wurden 53 Prozent politische Themen ermittelt (entspricht 8 Minuten pro Ausgabe), für „heute“ 36 Prozent (7 Minuten), für „RTL aktuell“ 23 Prozent (5 Minuten) und für die „Sat.1 Nachrichten“ 28 Prozent (4 Minuten). In den „Tagesthemen“ erreichte der Politikanteil 48 Prozent (13 Minuten), im „heute-journal“ 46 Prozent (12 Minuten).